München/ Berlin, 27. Mai 2015
23 Kindersitze auf dem Prüfstand
Der ADAC und die Stiftung Warentest haben 23 Kindersitze nach neuen Testkriterien unter die Lupe genommen. Die Hauptkriterien waren „Sicherheit“, „Bedienung“, „Ergonomie“ und „Schadstoffgehalt“. Viermal mussten die Tester die Note „mangelhaft“ vergeben.
Kein getesteter Sitz konnte sich die Bestnote „sehr gut“ sichern, aber mehr als die Hälfte, nämlich 14 Sitze, erhielten das ADAC-Urteil „gut“. Diese sowie vier weitere, die ein „befriedigend“ erreichten, übertreffen die gesetzlichen Mindestanforderungen deutlich. Im Frontal-Crashtest versagte der Hauck Varioguard (bis 18 Kilogramm 0+/I), was zu einer Abwertung und damit zum ADAC-Urteil „mangelhaft“ führte. Beim Test mit dem Dummy in Sitzposition löste sich die Sitzschale im hinteren Bereich von der mit dem Drei-Punkt-Gurt befestigten Basis und der Sitz klappte nach vorne. Dies führt zu einem hohen Verletzungsrisiko, da ein im Sitz angeschnalltes Kind dadurch am Vordersitz aufprallen würde. Drei weitere Sitze in der Gewichtsklasse bis 13 Kilogramm (Casualplay Sono Fix, Simple Paranting Doona und Simple Parenting Doona & Isofix Base) fielen in der Schadstoffprüfung durch. Die Tester konnten deshalb auch hierfür nur das Urteil „mangelhaft“ vergeben.
Mit „gut“ schnitten ab folgende Produkte ab: in der Kategorie bis 13 Kilogramm (0+) der Cybex Cloud Q und Cybex Cloud Q & Base Q-fix; i-Size ca. sechs Monate bis vier Jahre: Maxi Cosi Axissfix und Maxi Cosi 2way Pearl; 9 bis 18 Kilogramm (I): Ingelsina Amerigo I-FIX und Britax Römer King II ATS; 9 bis 36 kg (I/II/III): Cybex Pallas M-fix, Caualplay Multiprotector Fix II und Cybex Pallas M sowie 15 bis 36 Kilogramm (II/III): Britax Römer Kidfix SL SICT, Cybex Solution M, Cybex Solution M-fix, Joie Trillo LX und Heyner Maxi Protect Aero.
Generell sollten Eltern sich vor dem Kauf eines Kindersitzes über das Angebot informieren. Beim Kauf selbst sollte das eigene Fahrzeug und das Kind mitgenommen werden, um die zur Auswahl stehenden Modelle ausprobieren zu können, empfiehlt der ADAC. Nach dem Kauf ist es wichtig, sich mit der Handhabung des Sitzes vertraut zu machen; der richtige Einbau ist wichtig, damit der Sitz das Kind im Falle eines Unfalls bestmöglich schützen kann. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass der Sitz stabil im Fahrzeug steht und die Gurte möglichst geradlinig verlaufen und straff angezogen werden.
(ampnet/jri)